Haus An der Rur
Fünf romantische Ferienwohnungen mitten im Herzen von Monschau
Geschichte des Hauses Eschbachstrasse 10 (Haus An der Rur)
Bau des Hauses:
Ein genaues Baujahr haben wir bisher nicht herausgefunden. Es ist aber ziemlich sicher, dass das Haus zusammen mit den anstehenden Nachbarhäusern im Zeitraum 1770 bis 1780 inmitten der Blütezeit der Monschauer Tuchindustrie erbaut wurde.
Interessant: Das etwas kleinere Nachbarhaus Nr 12 zwischen Hotel Stern und unserem Haus Nr 10 wurde erst viele Jahrzehnte später gebaut. Ursprünglich diente diese Stelle als Furt, um die Rur zu durchqueren.
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Ursprüngliche Nutzung des Hauses:
Es ist ziemlich sicher, dass das Haus ursprünglich im Rahmen der Tuchindustrie genutzt wurde. Tücher wurden mit dem sauberen Wasser der Rur aus dem Venn im Keller gewaschen und auf den oberen Etagen, besonders 3 Etage und Dachgeschoss, sowie auf dem Rahmenberg hinter dem Haus getrocknet. Die unteren Etagen wurden bewohnt.
Interessant: Zum Waschen der Tücher wurde Wasser aus der Rur in einem kleinen Kanal in die Keller der Häuser geleitet. Auch in unserem Haus befand sich ein kleiner Kanal im Keller, der stromaufwärts, wahrscheinlich am Eckhaus Nr 2 neben der Gaststätte Zum Haller und bis zum Ende unseres Hauses führte.​
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​​Foto links: Das Foto zeigt das sanierte Kellergewölbe, durch das der Foto rechts: Das Foto zeigt den "neuen" höher gesetzten Dachstuhl
Kanal zum Reinigen der Tücher führte. vor der Sanierung (siehe rote Pfeile)
Nutzung des Hauses im 19 Jahrhundert:
Leider liegen uns keine genauen Informationen vor wie das Haus im 19 Jahrhundert genutzt wurde. Da die Monschauer Tuchindustrie in der zweiten Hälfte des 19 Jahrhunderts an Bedeutung verlor, ist davon auszugehen, das auch in unserem Haus in dieser Zeit die Tücherproduktion erst zurückging und dann eingestellt wurde.
Interessant:
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Im 19 Jahrhundert bekam das Haus einen komplett neuen Dachstuhl. Wir kennen nicht den Grund, möglicherweise auf Grund eines Feuers. Der neue Dachstuhl wurde etwas höher gebaut, die Höhe des Daches an die Nachbarhäuser Nr 8 und Nr 6 angepasst. Ausserdem wurde die Decke der 3.Etage erneuert und dabei die Raumhöhe erhöht. Wir vermuten, dass die 3.Etage auf Grund einer zu niedrigen Raumhöhe vorher nicht bewohnbar war und nur dem Trocknen von Tüchern diente.
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Der heutige Monschauer Markplatz ist erst in der zweiten Hälfte des 19 Jahrhunderts entstanden. Ursprünglich war dieser mit Häusern bebaut, die jedoch durch ein grosses Feuer im Jahre 1876 zerstört wurden. Der heutige Marktplatz entstand 10 Jahre nach dem Feuer.
​​Nutzung des Hauses im 20 Jahrhundert:
Ab dem Jahr 1932 betrieb Frau Kremer eine Pension mit Ausschank. Die Konzessionsdokumente inklusive Zeichnung vom Erdgeschoss haben wir beim Monschauer Geschichtsverein gefunden. Die Hausnummer des Hauses war damals 210.
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Beide Fotos: Konzessionsdokumente 1932 für eine Pension mit Ausschank Foto rechts: Erlaubnis-Urkunde für eine Fremdenpension mit Ausschank
Foto links: oben ist eine Skizze vom damaligen Erdgeschoss, unten eine
Skizze von den Nachbarhäusern, der Rur und dem Marktplatz
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In der Nachkriegszeit war Wohnraum sehr begehrt. Es lebten bis zu 50 bis 60 Personen unter sehr einfachen Bedingungen im Haus.
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In den Jahren ca 1950 bis ca 1990 waren die Wohnungen auf der 1 bis 3 Etage vermietet. Im Erdgeschoss wurden verschiedene Verkaufsläden betrieben.
Die letzte Nutzung als Wohnraum und Verkaufsladen fand Ende 80iger, bzw. Anfang 90iger Jahre statt. Danach stand das Haus leer.
Ein niederländischer Bauunternehmer hat Ende der 90iger Jahre mit Hilfe von umfangreicher Denkmalförderung die Decke zwischen Keller und Erdgeschoss komplett erneuert. Die maroden Eichenbalken zwischen Keller und Erdgeschoss wurden durch vier Stahlträger und eine Betondecke ersetzt. Eine wichtige Aktion, denn das Haus war in der Mitte um 50 bis 60cm abgesackt, was natürlich Schäden hinterlassen hat. Es ist uns nicht bekannt, in welcher Zeit das Haus so stark abgesackt ist, uns ist jedoch bewusst, dass seit dem Krieg nicht viel am Haus gemacht wurde. ​
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​​Nutzung des Hauses im 21 Jahrhundert:
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Die Arbeiten durch den Bauunternehmer wurden jedoch nicht fortgesetzt, so dass das Haus wieder viele Jahre liegen blieb.
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Wir erwarben das Haus im Jahr 2014 in sehr baufälligen Zustand, um es bis 2024 umfangreich und komplett zu sanieren. Beim Kauf war uns natürlich bewusst, dass es ein sehr grosses Projekt werden würde, denn der Zustand war wirklich sehr schlecht (siehe "Sanierungsarbeiten"). Dennoch haben wir den tatsächlichen Reparaturbedarf und die Auflagen vom Bauamt, insbesondere die Brandschutzanforderungen stark unterschätzt. Die beim Kauf von uns geschätzte Dauer für die Arbeiten bis zur Fertigstellung von 3 Jahren überschritten wir deutlich, es dauerte 7 ½ Jahre bis wir fertig wurden. Wir haben uns jedoch nicht unter Zeitdruck gesetzt und die Arbeiten stets gewissenhaft und genau durchgeführt, auch wenn es etwas länger dauerte als geplant.
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Seit 2021 betreiben wir (Michael & Michelle Beckmann) auf jeder Etage eine Ferienwohnung, die ersten Jahre nur auf den oberen Etagen, wenn wir nicht gearbeitet haben, seit 2024 auf allen 5 Etagen im komplett fertigen Haus.
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Weitere Informationen über die Geschichte der Stadt Monschau sind hier zu finden:
Monschau – Geschichtsverein des Monschauer Landes (gv-mon.de)
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Foto oben: Zeigt einige Funde, die wir bei der Sanierung gefunden haben.




